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Der italienische Bildhauer Mauro Staccioli (1937–2018) hinterlässt ein umfangreiches Konvolut an künstlerischen Arbeiten und Archivmaterialien. Bekannt sind insbesondere seine Skulptur-Interventionen – grosse Installationen, die in verschiedenen Umgebungen eingebettet sind und diese kritisch reflektieren.
Stacciolis Nachlass wurde zunächst digitalisiert und anschliessend über das Staccioli Digital Archive zugänglich gemacht. Das Projekt initiierte die Bilbliotheca Hertziana des Max-Planck-Instituts in Rom. Unter anderem waren die dort angehörige Fotothek sowie das Digital Humanities Lab an der Realisierung beteiligt. Das Staccioli Digital Archive basiert auf einer Version von ResearchSpace, die von Swiss Art Research Infrastructure (SARI) angepasst und um eine interaktive Netzwerkvisualisierung erweitert wurde.
Gemeinsam wurde diese Anwendung entwickelt, in welcher die auf CIDOC CRM basierten Bestands- und Forschungsdaten sowie die digitalisierten Artefakte mit IIIF-Manifesten in einen Knowledge Graphen integriert sind. Dies bildet eine wichtige Voraussetzung, um den Forschenden vielfältige Suchfunktionen anzubieten, mit denen sich die Inhalte des Archivs aus unterschiedlichen Perspektiven erforschen lassen. So können die Sammlungsbestände nach einer bestimmten Entität wie Projekt, Person, Ort, Kunstwerk oder archivierte Einheit gesucht und angezeigt werden.
Das Archiv lädt ein, den Nachlass von Staccioli auf vielfältige Weise zu entdecken. Verschiedene Visualisierungen wie etwa geografische Lokalisierungen der Artefakte auf einer Karte oder deren zeitliche Einordnung auf einem Zeitstrahl ermöglichen die Untersuchung neuer Zusammenhänge.
Die Artefakte lassen sich mittels einer von SARI entwickelten Sigma Graph Komponente in einem interaktiven, semantischen Netzwerk visualisieren. Nutzer:innen können je nach Forschungsinteresse beliebig durch das Netzwerk navigieren. Die Anwendung erlaubt einzelne Relationen zu verschiedensten Entitäten wie Personen, Orte und Objekte nachzugehen und wiederum deren Netzwerke zu untersuchen. So können komplexe Beziehungen im Nachlass Stacciolis auf einfache Weise veranschaulicht und eine nach Interessen gerichtete Erforschung vorangetrieben werden.